STAY HUNGRY. STAY CURIOUS.


Woke up at Hideout, Eco Bamboo.
Woke up at Hideout, Eco Bamboo.

THE WHITE COCONUT
Day 1 (6/11/2018)

 

Mein erster Tag auf Bali nach gefühlten 18 Stunden Flug und ich fühle mich schlecht. Ich mache nichts. Absolut nichts. Kein Arbeiten, keine Telefonate. Füße hoch und die Seele baumeln lassen. Es fühlt sich großartig an!

 

Mein erster Papaya-Dragonfruit Smoothie am Pool meiner Unterkunft Flower Bud Bungalows schmeckt wie der Himmel auf Erden. Mein kleiner Bungalow, der mit Liebe zum Detail mit echten Blumen dekoriert wurde, ist der perfekte Platz um zu entspannen. Banana Pancakes runden die Sache ab. Bombe! So kann es bleiben.

 

Ich habe seit langem das erste Mal richtig viel Zeit. Zeit nur für mich! 4 Woche liegen nun insgesamt vor mir. Ein kleines Abenteuer. Mein Abenteuer! Im Herzen lediglich die Liebe und Offenheit für das Leben, Menschen und anderen Kulturen. Ich bin hungrig und neugierig auf alles.

 

Why life could be always like this?

 

Nach 4 Stunden Entspannung am Pool entscheide ich mich zum Badung Beach Uluwatu zu laufen. Dieser liegt ca. 5 Gehminuten von meiner Unterkunft entfernt. Auf dem Weg dorthin begegne ich den ersten Surfern, die von Ihrem Surftrip zurückkehren. Not bad! Für alle Singles von Euch: Nice Place! Für alle Vergebenen: Just look!

 

Ich entscheide mich dafür mir eine white coconut für gerade mal 20.000 Rp zu kaufen (umgerchnet ca. 1,10 Euro) und komme mit den ersten Menschen ins Gespräch. Die Menschen hier sind freundlich und aufgeschlossen. Das gefällt mir. Keine Kälte, keine Distanz, keine Verschlossenheit.

 

Da es mir hier auf Anhieb taugt und mein Bauch sagt ich soll bleiben, entscheide ich mich dafür die letzten Abendstunden am Beach zu verbringen und den Sonnenuntergang zu genießen. Auf dem iPhone läuft Follow the Sun (Xavier Rudd). Einer der Sänger, der für mich zu einem meiner Lieblingsinterpreten auf meiner Reise wird.


Gejetlagged von den 7 Stunden Zeitverschiebung schlafe ich hundemüde, zurück im Flower Bud Bungalow, ein. Ich freue mich auf den nächsten Tag sowie viele neue & spannende Erlebnisse.


THE PANCAKE EXPERIENCE
Day 2 (7/11/22018)

Heute Morgen habe ich komplett verschlafen und bin erst um 10:00 Uhr aufgewacht. Eine Zeit, die für uns Deutschen im Urlaub möglicherweise normal ist - für die Balinesen, die bereits um 05:00 Uhr aufstehen, um das erste Mal zu beten, ist es bereits Mittag. Doch darüber später mehr, wenn ich Euch über die balinesische Kultur berichte.

 

Das Frühstück heute war ein „Träumchen“, wie jetzt wohl meine beste Freundin aus der Heimat gesagt hätte. Ich habe mir heute Banana Pancakes gegönnt und einen Mix aus den buntesten Früchten von Bali mit frischgespresstem Orangensaft. Den original balinesischen Kaffee gab es zum ersten Mal mit einer dicken Schicht Kaffeesatz for free.. Ist hier wohl so üblich und soll fördernd für die Verdauung sein - so die Balinesen. Eure Erfahrung damit, dürft Ihr gerne selbst machen.

 

Nach dem leckeren Frühstück hab ich versucht das erste Mal zu meditieren. Glaubt mir - eines der Dinge, die mir unglaublich schwer fallen - da ich ein Mensch bin, der ständig  hummeln im Hintern hat und neue Ideen im Kopf rumschwirren. Einmal konzentriert im Hier und Jetzt zu bleiben ohne in die Vergangenheit bzw. Zukunft abzuschweifen fällt mir unglaublich schwer. But don´t give ab. Es hat funktioniert. Immerhin. 3 Minuten. 

 

Die Regendusche unter freiem Himmel in meinem Bungalow mit der ersten Begegnung meines kleinen Geko-Freundes war der krönende Abschluss des Nachmittages. Danach beschloss ich mir ein Taxi zum Green Bowl Beach über die Hostelrezeption zu bestellen. Leider viel zu überteuert. 300.000 Rp Hin- und Rück (ca. 30 min.) hat der Spaß gekostet. Touristenopfer sag ich nur. Next time, new luck denke ich mir. Mein Tipp an Euch: Ladet Euch unbedingt die Apps Go-Jek bzw. Grab herunter - mit diesen kommt Ihr schnell und sicher per Scooter oder Auto - je nach Wunsch - von A nach B.

 

Angekommen am Green Bowl Beach hat mich eine wunderschöne kleine Bucht erwartet, die kaum touristisch besucht ist. Außer ein paar Surfern, zwei Niederländerinnen und einer älteren balinesischen Frau, die Kokosnüsse verkaufte, weit und breit niemand zu sehen. Perfekt. Ruhe!

 

Als ich so am Strand saß, faszinierte mich die balinesische ältere Dame immer mehr. Sie formte aus Kokosnussblättern kleine Opferschalen, die sie mit Blumen schmückte und lächelte. Genauer gesagt lächelte sie die ganze Zeit. Das machte mich neugierig. Als am Spätnachmittag dann ihre gesamte balinesische Familie mit den Kleinkindern zum Spielen an den Green Bowl Beach kamen, sprach ich sie einfach an. Und glaubt mir wir hatten ziemlich viel Spaß. Diese Frau verstand es Witze und Geschichte zu erzählen wie keine andere. Ich war erfüllt und glücklich. Eine tolle Begegnung.

 

Das Lächeln der Menschen hier versetzte mich die ganze Reise über in Begeisterung. Es ist unglaublich. Einander ein Lächeln zu schenken ist der kürzeste Weg zwischen zwei Menschen und doch der Schönste. Dieser Spruch kommt nicht von ungefähr. Wir sollten viel mehr lachen in Deutschland!

 

So kam es auch, dass ich mich heute keine einzige Sekunde einsam fühlte. Warum sich auch einsam fühlen, wenn die Welt voller Menschen ist und man gerade auf Reisen die besten Begegnungen seines Lebens macht. Gerade hier trifft man aufgeschlossene Menschen, die gerne von Ihren Geschichten und Erfahrungen ihres Lebens erzählen.

 

Die Denke sich zu verschließen um sich dadurch zu schützen ist meines Erachtens ohnehin total überholt. Denn wer sich selbst nicht öffnet, wird auch keine Offenheit von anderen Menschen erfahren. Nur wer ein Teil seiner eigenen Geschichte preis gibt, erfährt auch mehr vom Inneren des anderen. Man kann Menschen nur inspirieren, wenn man seinen eigenen Weg geht und offen über seine Niederlagen und schwierigsten Momente berichtet. Denn wenn wir ehrlich sind erlebt diese jeder Mensch - egal ob alt oder jung. Es ist nur menschlich und zeugt von Herz. Daher achte auf Deiner Reise immer auf die Menschen, die auch gewillt sind Dir ihre schwersten Momente anzuvertrauen, so trennt sich die Spreu vom Weizen.

 

Kurz bevor es dunkel wurde bin ich dann meiner eigenen Sicherheit wegen wieder mit dem Taxi zurückgefahren und leider wegen meiner Unverblümtheit in die erste glimpfliche Situation geraten. Regel Nummer 1 auf Bali: Lege Dich nie mit einem lokalen Taxifahrer an, es könnte die Mafia dahinterstecken. Leider wusste ich das vorher nicht. Streitgrund war der Preis. Im Vergleich: Eine Fahrt mit Go-Jek hätte 8.000 Rp gekostet, Mein Taxifahrer hat 150.000 Rp verlangt. Als die Situation während unserer Argumentation dann leider gekippt ist und er leicht aggressiv wurde, habe ich beschlossen ihm das gewünschte Geld dann doch zu gegeben.

 

Daher mein Tipp: Direkt von Anfang an Go-Jek buchen - auch wenn in manchen Bereichen von Bali es eine sogenannte "Go-Jek & Grab Restricted Areas“ gibt - nach etwas warten kommt immer jemand. Es bedarf nur etwas Geduld. Ist aktuell noch nicht meine Stärke. Aber ich bin ja noch 4 Wochen hier.


SURFER´S PARADISE

Day 3 (8/11/2018)

 

Heute Morgen bin ich bereits um 07:00 Uhr aufgestanden, um im benachbarten Yoga-Studio (direkt ggü vom Flower Bud Bungalow) vor dem Frühstück Sport zu machen. Bali ist wortwörtlich überlaufen von Yoga-Studios. So kann man für knapp 120.000 Rp (ca. 7 Euro) fast immer und überall an einer offenen Yogastunde teilnehmen. Mein Hintern hat sich über die Stunde gefreut.

 

Da ich heute bereits weiterreisen wollte, dann doch ein wenig Angst vor der Taxi Mafia bekommen hatte, da diese mit der Hostelrezeption kooperierte und so ganz auf den Kopf gefallen dann doch nicht war - beschloss ich mich heimlich aus dem Staub zu machen! Eine gute Entscheidung und ein Schnäpfchen obendrein. 25 min. Fahrtzeit für 28.000 Rp klingt gut. Mit meinem total überladenen Backpack-Rucksack leider weniger schön aufgrund der Schlaglöcher auf den Straßen - doch mein Go-Jek Fahrer war ein geübter Fahrer.

 

Für alle, die sich selbst einen Scooter mieten möchten anstatt wie ich die Rückbank zu wählen: Einen Scooter bekommt man bereits für 75.000 Rp/Tag gefühlt an jeder zweiten Straßenecke. Man kann sich problemlos im App-Store die beiden Offline Karten HEREWego und BaliMaps herunterladen. Kopfhöhrer unter den Helm und los gehts.

 

Nach 25 min. in meiner nächsten Unterkunft Mick´s Place angekommen, kam ich aus dem Staunen erst einmal nicht mehr heraus. Vor mir lag ein grandioser Ausblick mit Infinity Pool, Hängematte und Blick über den Bingin Beach. Leider ist die Unterkunft mit $150/Nacht definitiv für balinesische Verhältnisse überteuert. Daher teilte ich mir die Nacht mit Elisa, einer Sozialarbeiterin aus Bayreuth, die ich im Flugzeug kennengelernt hatte und mir von Anfang an sympathisch war. Sie hatte die erste Nacht in Kuta verbracht und mehr als bereut. Kuta ist der australische Ballermann und für alle, die einen entspannten Urlaub auf Bali verbringen wollen, definitiv nicht zu empfehlen. Das gilt auch für Singles: Geht lieber nach Canggu, da findet Ihr die wirklichen Skater & Surfer und keine volltrunkenen Australier.

 

Mit Elisa besuchten wir dann am gleichen Tag noch den Padang-Padang Beach, den der ein oder andere von Euch sicherlich aus dem Film "Eat, Pray, Love" kennt - gefühlt hat ohnehin jede Frau auf Bali diesen Film angesehen.. Doch anstatt einer romantischen Bucht erwarteten uns zahlreiche chinesische Touristen und 30.000 Rp Eintritt/Person. Meiner Meinung nach daher nicht zu empfehlen. Die Gespräche mit Elisa waren umso besser. Es ist schon bemerkenswert wie zufällig Menschen in unser Leben treten, die man von Anfang an sofort ins Herz schließt und das Gefühl hat mit Ihnen auf einer Wellenlänge zu sein. Elisa war einer dieser Menschen.

 

Den Sonnenuntergang verbrachten wir beim Pura Luhur Uluwatu Temple. Hier hat man zudem die Chance für 120.000 Rp sich die balinesische Tanzkultur näherbringen zu lassen. Da wir Geld sparen wollten, entschieden wir uns dagegen und erkundeten das riesige Tempelgebäude. Auf Bali gibt es insgesamt knapp 100.000 Tempel. Jede Familie hat einen eigenen Haustempel in welchem 3x täglich gebetet wird (morgens, mittags, abends). Alle 6 Monate gibt es eine große Zeremonie des ganzen Dorfes (Village Community).. Das meiste Geld geben die Balinesen daher für die Zeremonien zu Ehren der Götter aus - daher nennt man Bali auch "The island of the Gods". Es gibt quasi einen Gott für jede Situation. Ich mag die hinduistische Kultur und deren Glauben wirklich sehr. Ich denke mir oft, dass wenn jeder Mensch an Karma glauben würde die Welt ein Stückchen besser wäre.

 

Hattet Ihr übrigens schon einmal eine Affenfamilienbegegnung? Elisa hatte die ganz besondere Ehre. Leider ist ihr ein Affe mitten ins Gesicht gesprungen und hat ihre Sonnenbrille vom Kopf gestohlen. Daher entweder auf seine Utensilien aufpassen, sofern Affen in der Nähe sein sollten - oder immer etwas Essbares zum Tausch dabei haben. Sonst heißt es leider Adiéu geliebte Sonnenbrille und auf Nimmerwiedersehen.

 

Abends haben wir dann Chris getroffen und sind gemeinsam zu Dritt auf seinem Roller zum Single Fin Bali - übrigens ein Insidertipp für tolles Essen und gute Livemusik. Das Publikum ist zwischen 25 und 40. Chris haben Elisa und ich eher durch Zufall kennengelernt über die Facebook Gruppe "Bali-Indonesien-Reisen Individuell". Er studiert auf Bali für 6 Monate in Uluwatu und konnte uns super Tipps hinsichtlich unserer weiteren Reisepläne geben. Wäre es nach Elisa gegangen hätten wir noch die ganze Nacht durchgetanzt - doch ich hab dann doch sehr den Jetlag gespürt. Mein Fazit des Tages:

 

Pläne stressen, Begegnungen bewegen, Spontanität macht glücklich. Ich bin gespannt was der morgige Tag bringt. Ich sollte mehr "loslassen" meinte Elise. So "Let it be".

 

"Life is a balance
of holding on
and letting go"

(Buddha)

 


KARMA
Day 5 (10/11/2018)

 

Gestern habe ich es leider nicht geschafft zu schreiben, doch ich habe viel erlebt. Elisa wollte gestern lieber am Badung Beach (ein perfekter Ort für fortgeschrittene Surfer) surfen, sodass Chris und ich kurzerhand beschlossen den Tag für weitere Erkundungen zu nutzen und zum Nyang Nyang Beach gefahren sind. Null touristisch, doch der Abstieg zum Strand glich gefühlt einer anstrengenden Bergtour und ist zudem kaum als Weg erschlossen. Ein knapper Hitzeschock inklusive, da sich die ganze Warmluftfront an der steilen Felswand staut. Doch ein steiler Weg lohnt sich meist. Unten angekommen war es traumhaft schön. Wir begegneten einem balinesischen Getränkeverkäufer, dessen ganzes Leben darin besteht jeden Morgen 2 Stunden mit einem schwerbeladenen Rucksack zum Strand zu laufen, um in der glühenden Hitze kühle Getränke zu verkaufen. Ein Auto bzw Roller kann er sich nicht leisten. Wir haben ihn gefragt warum er das macht und er antwortete: Ich kann sonst die Schulausbildung meines Sohnes nicht finanzieren. Er war nicht aufdringlich und lächelt stets mit einem Strahlen, dass ich selten bei reichen Deutschen gesehen habe. Dieser Mann bewegt mich sehr. Er bot uns aufgrund der Hitze einen Schattenplatz in seiner eigens gebauten kleinen Hütte aus Bambus an - spartanisch, aber es reichte um in den Schatten zu flüchten. Dies war eine Geste, die er nicht hätte tun müssen. Andere hätten dafür Geld verlangt. Er nicht. Ich entschied mich daher dafür ihm das 6-fache für die Flasche Diet Coke zu geben. Wenn es Karma gibt, so soll dieser Mensch über alle Maßen gesegnet sein. 

 

Nach 2 Stunden waren wir dann so hungrig, dass wir zu Ayu´s Food from the Heart, einem kleinen Warung in der Nähe fuhren. Es gab Matcha Pancakes und ich habe das erste Mal das indonesische Landesgericht Gado-Gado gegessen. Schmeckt bombastisch! Probiert es auf jeden Fall, wenn ihr nach Bali reist.

 

Danach ging es weiter zum Gunun Payung Beach - einer meiner Lieblingsstrände und ein weiterer Geheimtipp ohne nervige Touristenmassen. Als ich so am Strand entlangspazierte, habe ich eine besondere Muschel gefunden. Da sie voller Sand war, bin ich kurz ins Wasser um sie zu säubern und da war er - einer dieser magischen Momente. Ich war so damit beschäftigt die Muschel zu säubern, dass ich gar nicht bemerkte wie sich zwischenzeitlich der gesamte Horizont pink-rosa färbte. Eine malerische und zugleich meditative Stimmung. Ich bin überzeugt, dass es genau darauf ankommt. Ab und an im Leben den Zeichen zu folgen, die einem die Welt schickt - sie offen annehmen und sie wertzuschätzen. Es kann natürlich auch sein, dass das alles Einbildung war. Doch egal was es auch war, es war definitiv mein persönlicher Happy-Moment des Tages.

 

Wieder zurück bei Elisa hat sie mir von Ihren Surferlebnissen erzählt und der Begegnung mit einer Seekuh, die es wohl öfters auf Uluwatu zu geben scheint. Also falls ihr Seekühe begutachten möchtet, dürft ihr eine Surfstunde in Uluwatu auf jeden Fall nicht auslassen.

 

Abends waren wir dann noch im Cashew Tree (ca. 2 Gehminuten von der Unterkunft Mick´s Place entfernt) essen. Hier bekommt man für wenig Geld sehr gesundes und vorallem frisches Essen. Leider unser letzter Abend zu dritt, da sich Elisa dafür entschieden hat in Uluwatu zu bleiben und ich mich dafür weiterzureisen. 


TRUE COLOURS
Day 6 (11/11/2018)

 

Nach einer Höllentour über den Sunset Ride von Uluwatu nach Seminyak mit dem Scooter und  meinem ersten Sonnenbrand bin ich endlich im B&B Bale Seminyak angekommen. Das süße B&B mit kleinem Pool und direktem Strandzugang habe ich über die Website www.hsh-stay.com gefunden. Eine balinesische local Website, die jederzeit auch gerne mit nützlichen Tipps auf Bali unterstützt und sehr günstige Unterkünfte anbietet. So bekommt man für 30 Euro die Nacht eine gute Schlafgelegenheit. Wer mehr Geld sparen möchte, der findet auf Bali auch zahlreiche Hostels für 10 Euro die Nacht und weniger.

 

Auf dem Weg von Uluwatu nach Seminyak bin ich das erste Mal von der Polizei angehalten worden, da ich keinen Helm auf hatte. Korruption pur auf dieser Insel! Daher auf jeden Fall den Geldbeutel immer mit ca. 100.000 Rp ausstatten und als Frau sich erstmal dumm stellen! So darf man schnell ohne Probleme weiterfahren. Hat man mehr Geld im Geldbeutel wird einem alles abgeknöpft, hat man zu wenig wird man vor Ort solange festgehalten bis ein Familienmitglied vorbeikommt, dass das nötige Kleingeld vorbeibringt. Als Tourist eher schwieriger.

 

Die Nacht im Bale Seminyak war trotz der Bekanntschaft mit meiner ersten Kakalake ganz passabel. Doch damit muss man rechnen. Wir sind hier schließlich nicht in einem 5-Sterne Resort! Das Frühstück war ebenfalls sehr lecker. Der nette Hausbesitzer hat mir den besten balinesischen Kaffee gezeigt "Kopi Bubuk Bali - Cap Kupu-Kupu Bola Dunia". Sehr lecker und für alle Kaffeeexperten und Liebhaber ein echtes Muss! Man sollte nur nicht zu viel davon trinken, sonst bekommt man leichte Adrenalinstöße und Herzrasen, so der B&B Besitzer.

 

Den Abend zuvor kam Chris und zwei Mädels von seiner Uni vorbei und wir haben gemeinsam das La Plancha besucht, ein netter kleiner Beachclub am Meer mit Sitzsäcken in den buntesten Farben und  hervorragender Musik. Mich macht es so unglaublich glücklich hier auf Bali jeden Tag Neues zu entdecken, neue internationale Menschen kennenzulernen und deren Geschichten zu erfahren. Begegnungen bewegen. 


EAT, PRAY, LOVE
Day 7 (12/11/2018)

 

Heute ging es weiter von Seminyak nach Canggu in meine Lieblingsunterkunft Jungle Room.

 

Jungle Room ist ein toller Ort um viele junge kreative Menschen kennenzulernen. Jeden Tag um 09:00 Uhr werden kostenlose Ashtanga und Vinyasa Yogastunden angeboten und danch gibt es wunderbares gesundes Frühstück (Frische Smoothies, Kokos Porridge, Gluten-free Pancakes, Avocaco Toasts, etc.). Jeden Di und Do gibt es zudem am Nachmittag nochmals Yin & Reiki Yoga Stunden. Ein Ort um den Lifestyle von Canggu perfekt zu genießen und die Seele baumeln zu lassen.

 

Ich habe vor Ort Senida kennengelernt - ein ehemaliges Kriegskind aus Bosnien, das von 7-12 Jahren aufgrund der Kriegserfahrung nicht gesprochen hat - heute eine wahnsinnig starke Frau, die ich sehr bewundere. Mit ihr bin ich zum Thana Lot Temple - einer von zwei balinesischen Wassertempeln und danach Mittagessen im Berawa Kitchen und auf einen Healthy Drink ins Crate Café in der Nähe des Berawa Beach. Zum Abend hin ist Chris noch dazugekommen. Wir waren surfen bei Sonnenuntergang. Im Gegensatz zu ihm - ein langjährig erfahrener Kite Surfer - war ich nur mäßig erfolgreich. Doch die Übung machts. Und wer nicht hinfällt und wieder aufsteht, lernt es schließlich nie! Am Abend waren wir alle zusammen im Finns Beach Club. Nicht mein Fall, da zu viele reiche Russen und Poser. Aber da ich der Niederländerin, welcher ich am Green Bowl Beach versprochen hatte dort einmal vorbeizuschauen, sind wir dann doch kurzerhand hin und haben die kostenlosen Drinks genossen. So war es ein äußerst netter Abend. 


THE LAST DINOSAUR
Day 8 (13/11/2018)

 

Heute Morgen beim Frühstück nach dem Yoga habe ich mich lange mit einem kalifornischen Pärchen, die gerade ihre Flitterwochen auf Bali verbringen, unterhalten. Wir sind zufällig auf die Geschichte des Fischermanns aus dem Buch "Das Café am Rande der Welt" zu sprechen gekommen. Vielleicht kennt der ein oder andere das Buch von Euch. Falls nicht kann ich es nur empfehlen es einmal zu lesen.

 

Die Metapher, welche die Geschichte des Buches vermittelt, stimmt meines Erachtens. Wir sollten viel mehr den derzeitigen Lebensstandard, den wir uns erarbeitet haben genießen und glücklich sein - anstatt immer nach mehr zu streben. Oft haben wir am Ende des Tages dann nämlich keine Zeit mehr für die wichtigen Dinge des Lebens: Familie, Freunde und den/die Partner/in. Und man fragt sich: Warum mehr Karriere? Mehr arbeiten? Warum immer noch mehr und noch mehr? Mehr Wissen? Ja natürlich! Das ist keine Frage. Auf der Stelle zu stagnieren bedeutet Frust und Langeweile. Zumindest für mich. Doch zeigt sich Intelligenz und Erfolg dadurch immer mehr zu arbeiten? Muss mehr Verantwortung auch gleich weniger Zeit für das Privatleben heißen? Vielleicht ist es sogar das Gegenteil. Weniger arbeiten, mehr Verantwortung abgeben und dafür mehr Freiraum. Freiraum für Reisen und damit den eigenen Horizont erweitern. Mehr Momente erleben, mehr Menschen kennenlernen, mehr internationale und kulturelle Erfahrungen sammeln, mehr Zeit für die Familie und die Menschen, die man liebt. Zeit zu haben für die erfüllenden Momente im Leben. Ist am Ende nicht sogar so jeder Glücklicher und sogar produktiver? Darauf kommt es meiner Meinung nach an: Einen Leben zu führen indem man noch Zeit hat für die wichtigen Dinge des Lebens: Familie, Freunde und die Liebe. 

 

Heute habe ich darüber hinaus einen weiteren mich sehr inspirierenden Menschen kennengelernt: Rafal Bojar, ein Fotograf aus Polen und ein absolut kreativer Kopf. Wir hatten ein tolles Gespräch über den Zirkel des Lebens. Die Wissenshaft besagt nämlich, dass zwischen 8 und 12 Jahren ein jeder Mensch genau weiß, wofür und zu was wir in dieser Welt berufen sind. Danach sind wir den Zwängen der Gesellschaft ausgesetzt. Wir bewegen uns in der regulären Laufbahn und bewegen uns oftmals in unserer Komfortzone. Es liegt demnach ab diesem Zeitpunkt an uns selbst unsere Ängste zu überwinden und damit möglicherweise unserer inneren Bestimmung zu folgen oder ein angepasstes Individuum an die gesellschaftlichen Normen darzustellen. 

 

In einem Seminar habe ich einmal herausgefunden, dass es anscheinend meine Bestimmung ist "Dinge zu bewegen" und zu "gestalten". Man muss dahingehend nur ab und an dem Schicksal vertrauen, dass es einem den richtigen Weg aufzeigt und im Leben Begegnungen mit den richtigen Menschen schenkt. Menschen die einen lieben, aber auch Menschen, die einen fördern, fordern und challengen. Man selbst sollte dabei nie den Mut verlieren die Dinge zu tun, die einen persönlich glücklich machen. Dabei ist es wichtig Fehler zu machen, denn nur durch Fehler erkennt man das Richtige und kann am Ende das Falsche (Böse) von Richtigem (Guten) unterscheiden. 

 

I am strong, 

because i´ve been weak.

I am fearless, 

because i´ve been afraid.

I am wise, 

because i´ve been foolish.

 

Ich habe mich daher dazu entschieden mir ein neues Tattoo mit dem italienischen Wort "Attraversiamo" stechen zu lassen. Als Erinnerung genau diesen Gedanken niemals wieder zu vergessen.


ATTRAVERSIAMO
Day 10 (15/11/2018)

 

Gestern Nacht bin ich leider in meine erste "tricky" Situation geschlittert. Senida und ich waren im Old Man´s Club für ein bis zwei Sunset Bierchen - ein Surfspot direkt am Echo Beach. Leider tummeln sich dort neben den Locals auch ziemlich viele Australier. Als es dann doch später wurde und Senida und ich gegen 3 Uhr morgens wieder heim wollten hatten wir vergessen, dass wir eigentlich in einer "Go-Jek restricted area“ waren. Da Go-Jek ab und an schwarz fährt, hatte Senida das Glück und kam schnell heim. Vereinbart war, dass sich jede von uns ein Go-Jek ordert und wir uns in der Unterkunft wieder treffen. Eigentlich dachte ich das alles reibungslos funktioniert, doch leider lies die Antwort auf die Go-Jek Anfrage immer länger auf sich warten und so stand ich da. Alleine. Als Senida weg war dauerte es auch nicht lange bis die ersten volltrunkenen Australier angetanzt kamen. Danach war mir mal gar nicht zumute! Daher zog ich erstmal meine Jacke über, nahm meine Schultern zurück und drückte den Australiern einen dummen Spruch. Leider bewirkt ein Spruch bei manchen Männern nicht immer einen Abturn. Ziemlich verzweifelt blinkte in den Moment das Handy auf. Leider beharrte der Go-Jek Fahrer darauf, dass ich in eine Nebenstraße kommen solle, da er ansonsten die Mafia an der Backe hätte. Ich beschloss daher meinen Mut zusammen zu nehmen und lief so selbstbewusst wie ich nur konnte in die dunkle Gasse, sprang auf den Roller und schrie ihn an: „Just Drive!“

 

Es ging noch einmal alles gut, doch trotz Hinduismus Kultur sollte man auch auf Bali aufpassen als alleinreisende Frau - denn nimmt der Tourismus zu, nehmen auch die Überfälle zu. Und das nicht einmal zwangsläufig durch Locals. Ein Pfefferspray für Notfälle dabei zu haben schadet daher nie bzw. sollten abendliche Rückfahrten niemals alleine getätigt werden. 

 

Am nächsten Mittag verabredete ich mich mit Ina zum Mittags-Lunch im Kinoa Clean Eating. Ein super leckeres Restaurant, indem ihr auf jeden Fall den Matcha Latta und die leckeren Quinoa Bowls probieren müsst. Ina ist eine ehemalige Arbeitskollegin und vor knapp zwei Jahren nach Bali gezogen um sich dort selbstständig zu machen. Wir hatten tolle Gespräche und viel gelacht. Wege kreuzen sich eben doch immer wieder. 

 

Abends ging es dann auf einen Sundowner ins La Brisa - einem alternativ angehauchten Beachclub am Echo Beach. Hier hatte ich eine interessante  Begegnung mit einem Neuseeländer, der mir binnen 30 min. einen Heiratsantrag machen wollte. Was es doch immer wieder für verrückte Männer gibt. Doch für alle Singles unter Euch: Eine top Location.

 

Den letzten Tag in Canggu durfte ich netterweise beim Fotografie Workshop von Rafel Bojar gemeinsam mit 15 weiteren Personen teilnehmen. Es ging dabei um Storytelling, Emotionen, Leidenschaft und um das Ablegen einer oft im Alltag aufgesetzten Maske basierend auf verschiedenen Rollen, die wir immer wieder in unserem Leben einnehmen müssen. Ich habe mich sehr in seiner Sprache wiedergefunden und durch ihn und die Gespräche mit ihm ein Teil mehr zu mir selbst gefunden. Es ist übrigens totaler Bullshit, wenn Euch Leute sagen sie müssten sich nicht mit sich selbst beschäftigen. Das zeugt meiner Meinung nach fast immer von starker Unreife. Jeder reflektierte Mensch hinterfragt trotz gestandener Persönlichkeit sich sein Leben lang immer wieder ob er richtig unterwegs ist. Und das ist auch gut so - würden wir das nicht tun, würden wir nicht wachsen, nicht lernen und uns nicht weiterentwickeln! 

 

"It is not about money.
Love is about 

having time together
&. to handel everything".

 

"Discovering your own story
and find your niche.
Understand it just for yourself,
not for others."

 

Rafal hat Erfolg dadurch, indem er den Mitmenschen ein Teil von sich selbst offenlegt und mit auf den Weg gibt. Meiner Meinung nach ist es genau das. Jeder Mensch kann nach außen noch so perfekt wirken, doch sobald man nicht in der Lage ist Gefühle und Mitgefühl zu zeigen, seine eigenen Fehler und Schwächen offen zu kommunizieren, wird man immer kühl und unnahbar erscheinen und andere Menschen nie in Begeisterung versetzen können. Das ist es was wir wahrnehmen, wenn wir sagen: Dieser Mensch hat Ausstrahlung und Charisma. 

 

Ich denke das ist mit einer der Gründe warum ich auf Bali das erste Mal wieder richtige Begeisterung verspürt habe. Weil sich das Leben dort echt anfühlt. Wenn Menschen ohnehin nicht viel Besitz haben, warum sollten sie dann anderen Menschen etwas vorspielen. Dazu haben sie keinen Grund. Die Menschen hier gefallen mir. 

 

Diese starken Persönlichkeiten mit diesem gewissen Charisma und einer unverkennbaren Attitude inspirieren mich. Authentische Menschen. Menschen mit Charakter. Menschen mit Ecken und Kanten. Menschen mit dem Herz am richtigen Fleck. Es sind die Augen der Menschen, die hier auf Bali unglaublich strahlen. Diese Menschen haben meinen größten Respekt. 


THE PEACEFUL FROG
Day 12 (17/11/2018)

 

Auf der Taxifahrt nach Ubud habe ich den Taxifahrer mit Fragen gelöchert. Es heißt schließlich nicht umsonst: Wer viel fragt, erfährt viel. So weiß ich nun, dass es auf Bali kaum noch Straßenhunde gibt und jeder Balinese zum eigenen Schutz ca. 3-4 Hunde besitzt, die tagsüber teilweise angebunden sind und nachts frei auf den Straßen herumlaufen. Das varriiert natürlich. In Canggu laufen die Hunde zum Beispiel auch tagsüber frei herum und gehen sogar alleine zum Strand. Das ist aber für die Hunde eher eine Luxussituation. Leider gelten trotz verbesserter Tierschutzbestimmungen auf Bali Hunde nicht dasselbe wie hier in Deutschland und werden zum Teil auch noch gegessen. Eine grauenhafte Vorstellung, doch leider wahr.

 

Auch die Korruption ist auf Bali groß. So kann man neben Bestechungen auf ein Visa on Arrival bei einem Aufenthalt größer 30 Tage (ca. $35) auch internationale Führerscheine erhalten. Leider schade, dass dies oft auf Kosten der ärmeren Inselbewohner geht.

 

Bali hat darüber hinaus auch kein Sozialsystem und man zahlt keine Steuern. Was wir in Deutschland so sehr verfluchen ist auf Bali ein echter Fluch, da nicht jeder das Anrecht auf Bildung hat aufgrund der immens hohen staatlichen Schulausbildungskosten. Der Durchschnittsverdienst auf Bali ist gerade einmal 1.500.000 Rp/Monat (ca. 88 Euro). Die monatlichen Schulgebühren kosten dagegen 6.000.000 Rp/Semester. Viele Balinesen können daher kein Englisch bzw. nur schlecht englisch. Auch Krankenhausaufenthalte sind kaum zu bezahlen. Jeder Balinese bekommt nur die Basisversorgung per Healthcard. Stehen schlimmere Verletzungen/Krankheiten an, sterben oft viele Menschen, da sie sich die medizinische Versorgung nicht leisten können.

 

Der Toruismus hilft und verschafft low-budget jobs, doch wie jede Sonnenseite hat dies auch eine Schattenseite und diese umfasst den Müll. Leider hat Bali bis dato immer noch keine Müllabfuhr bzw.     ein Recycling System.

 

Nach 1,5 Stunden Fahrt bin ich im Como Shambala Estate Como Hotels angekommen. Eine wahnsinnige Anlage eingebettet in den Dschungelhängen von Ubud. Eine Oase der Ruhe und ein Kontrast zum lebendigen Hipster Canggu.


SPRING POOLS ADVENTURE

Day 13 (18/11/2018)

 

Die kommenden drei Tage werden mein Freund und ich im Como Shambala verbringen. Es hat mich riesig gefreut, dass er mich trotz stressiger Zeiten auf der Arbeit auf diese Art und Weise überrascht hat und mir damit zeigt was ihm wirklich wichtig ist. Daher werden wir erst einmal entspannen und die Unterkunft in vollen Zügen genießen, bevor wir ab nun gemeinsam weiterreisen. Das Como Shambala viel zu bieten: Es gibt die Möglichkeit an täglichen Yoga- sowie Pilates Stunden teilzunehmen oder kostenlose Fahrradtouren durch die Reisterrassen zu unternehmen. Wir entscheiden uns für Yoga und einen Walk zu den natürlichen Spring Pools auf dem insgesamt mehrere Hektar großen Areal. Ich habe natürlich gleich einen vertrauenswürdigen Angestellten gefragt, wie lang er nun schon hier arbeitet und ob dafür Menschen Ihre Heimat verlieren mussten. Er meinte jedoch, dass auf diesem Gebiet ursprünglich Reis angebaut wurde. Dies war jedoch nicht ertragreich aufgrund des felsigen Untergrundes. Daher hat man Ihnen viel Geld geboten und damit die Möglichkeit in einem benachbarten Gebiet große ertragreiche Reisterrassen anzulegen. Ob das wirklich stimmt steht in den Sternen. Aber sofern es wahr ist, hat es mich auf jeden Fall beruhigt. Mein Dad ist selbst Landwirt und ich weiß was Heimatland für einen Farmer bedeutet. Es bedeutet Ihnen alles!

 

Entspannt von den Spring Pools gab es am Nachmittag einen Culture Workshop, bei dem beispielhaft eine hinduistische Zeremonie durchgeführt wurde. Dazu wurden kleine Opferschalen aus Kokosblättern, Bambus und Blumen gebastelt. Die Blumen haben bei den Hindus übrigens eine ganz besondere Bedeutung. So ist die Anordnung innerhalb der Opferschale streng geregelt: Lila Blumen werden stellvertretend für die Farbe schwarz verwendet und in die nördliche Seite der Schale gelegt, weiße Blumen in den Osten, rote Blumen in den Süden und orangene Blumen in den Westen. Ich liebe die Tradition und Kultur der Balinesen. Im Grunde lehrt uns allerdings das Christentum sowie alle anderen Religionen dasselbe in ihrer Basis: Handle stets im Angesicht der Liebe und höre immer auf Dein Herz - egal was Du tust. Liebe steht über allem und jedem. Die 10 Gebote sind demnach nichts anderes als eine Hilfestellung immer im Zeichen der Liebe zu handeln. Karma meint nichts anderes. Der Inhalt ist im Ursprung aller Religionen derselbe, die weltweiten Traditionen diese aktiv zu leben und auszudrücken sind leider teilweise sehr unterschiedlich interpretiert worden.


THE YELLOW BUTTERFLY

Day 15 (20/11/2018)

 

In diesem Moment als ich diesen Text schreibe sitze ich an einem magischen Ort inmitten eines unglaublichen Dschungelparadieses inmitten paradiesisch angelegter Reisterrassen. Genauer gesagt im Hideout Bali. Einem Eco-Bamboo House am Rande eines kleinen Flusses mit zahlreichen gelben umherflatternden Schmetterlingen, die durch die Sonnenstrahlen der Palmenblätter zu tanzen scheinen. Ein Paradies der Ruhe und des Glücks. Gestern Abend bei Ankunft haben wir einen Spaziergang durch die Reisfelder gemacht, um uns unter anderem das nahe gelegene Dorf anzuschauen. Für alle diejenigen, die Angst vor Schlangen haben ist ein solcher Spaziergang definitiv nicht zu empfehlen. In den feuchten Reisterrassen tummeln sich viele Schlangen. Diese sind für den Menschen allerdings nicht gefährlich. Ich habe zwar größten Respekt vor Schlangen, doch seinen Ängsten muss man sich stellen. Am Ende des kleinen Spaziergangs sind wir keinen Schlangen, dafür aber umso mehr Fröschen begegnet. Diese haben sich unter anderem auch in unserer Regendusche unter freiem Himmel sehr wohlgefühlt. Aber Natur ist eben Natur. Wenn ich eine Sache auf Bali gelernt habe, dann ist es die, dass Tiere mehr Angst vor dem Menschen haben als wir vor ihnen zu haben brauchen. Denn auch ein Frosch oder eine Schlange sucht im Normalfall schnell das Weite sobald sich menschliche Schritte nähern. Es sei denn man tritt versehentlich auf sie. 

 

Das Hideout ist ein super schöner Ort, zu dem wir allerdings inklusive zwei großen Backpackrucksäcken ca. 2 Stunden mit dem Roller gefahren sind. Definitiv ein kleines Abenteuer aufgrund der Strassenverhältnissen im Hinterland und der vielen kleine Dörfer, durch die man fährt. Wer weniger tolerant ist und action-affin sollte vielleicht lieber ein Taxi als Transportmittel buchen. Allerdings ist der Scooter aufgrund der vielen Staus immer noch am schnellsten. Daher weg mit dem Komfort und rein ins Abenteuer! Der Weg ist das Ziel.

 

Den Tag zuvor hatte ich meinem Freund eine Übernachtung in einem sogenannten Kuppelhaus geschenkt, da dieser ziemlich naturverrückt ist. Buchbar als "Romantic Experience 20 minutes to Ubud Center" über AirBnB. Eine tolle Unterkunft und sehr schön gestaltet inklusive Hängematten zum entspannen und tollem Frühstück direkt am Fluss von Ubud. Das Highlight war natürlich die Übernachtung in der Glaskugel unter glasklarem Sternenhimmel. Ein einzigartiges Erlebnis, welches ich nie vergessen werde.

 

Um etwas Geld zu sparen hatten wir uns für die darauffolgenden Tage über www.hsh-stay.com eine günstige Unterkunft in Zentral-Ubud gebucht. Genauer gesagt bei Ketuts Place. Von dort sind wir zum Kanto Lampo Waterfall gefahren. 30 min. Fahrt, 15.000 Rp Eintritt und überfüllte Menschenmassen - nicht das was ich mir erwartet hatte von meinem ersten Wasserfallbesuch auf Bali. Daher haben wir vor Ort nicht wirklich viel Zeit verbracht und sind lieber zum Clear Cafe gefahren, wo wir uns für nur 300.000 Rp Massage, Pediküre und ein Facial Retreatment gegönnt haben. Meine erste Massage auf Bali. Der Himmel auf Erden. 

 

Ubud als solches hat mir allerdings weniger gut  gefallen, da viel zu überfüllt und überflutet mit Touristen. Canggu im Gegensatz ist unter anderem zum Einkaufen dahingehend sehr viel schöner und bietet einen einzigartigeren Lifestyle insbesondere für junge aktive Menschen.


FALLING TO FLY
Day 17 (22/11/2018)

 

Es ist 11:00 Uhr am Vormittag und mir schmerzen die Oberschenkel, doch ich fühle mich großartig!  Heute Morgen wurden wir um 2:00 Uhr in der Nacht abgeholt, um in der Dunkelheit den Vulkan Batur zu besteigen und den Sonnenaufgang auf 1.750m Höhe zu erleben. Eines der bisher tollsten Erlebnisse für mich und für 350.000 Rp/Person auf jeden Fall lohnenswert für alle, die noch nie einen Vulkan bestiegen haben. Auf dem Weg dorthin haben wir ein charmantes Pärchen kennengelernt, dass bei Appel in San Francisco arbeitet. Beides Software-Programmierer und absolute IT Nerds. Freaky Guys diese Menschen, aber äußerst liebenswert. Wir bleiben auf jeden Fall in Kontakt. 

 

Der Aufstieg auf den Vulkan war ziemlich mühsam und oben angekommen hat das Bananenbrot und gekochte Ei geschmeckt als würde man gefühlt ein riesiges Schnitzel mit Pommes serviert bekommen. Gute Turnschuhe sind für den Aufstieg definitiv zu empfehlen. Im Gegensatz zu Deutschland ist auf Bali nichts gesichert. So war der Abstieg mit dem Geröll und den zahlreichen losen Steinen etwas heikel - doch auch dies hat es für mich wiederum zu einem unvergesslichen Abenteuer gemacht. No risk, no fun.

 

Wieder zurück von der Tour sind wir nachmittags noch zu den Bali Swings gefahren. Mit $35/Person ziemlich teuer, doch das Gefühl über den Dschungel zu fliegen ist einmalig. Für dieses Gefühl lohnt sich das Geld auf jeden Fall. Die Schaukeln hängen an teilweise in mehr als 100 Meter Höhe, sodass der Adrenalin Kick definitiv garantiert ist.

 

Abends waren wir noch einmal im Clear Café, da es uns dort so gut geschmeckt hat. Gestärkt mit einer Dragon Bowl und einem balinesischen Spa Tee (Ingwer, Zimt, Pandanblätter) ging es dann ins Bett. Ich hab geschlafen wie ein Baby. Was für ein Tag! 


DREAMBEACH EXPERIENCE

Day 18 (23/11/2018)

 

Heute früh ging es von Ubud aus bereits um 08:00 Uhr los mit dem Taxi zum Sanur Beach, von wo aus wir mit einem Speedboat auf die Insel Nusa Lembongan übergesetzt sind. Wenn man frühzeitig bucht bekommt man den Spaß für 400.000 Rp inkl. Rückshuttle nach Ubud. Ein echtes Schnäppchen.

 

In Nusa Lembongan angekommen sind wir mit dem Roller (220.000 Rp für 4 Tage) zu unserer nächsten Unterkunft Coin Bungalows am Sunset Beach gefahren. Die Insel ist easy mit dem Roller zu erkunden und in der Nebenzeit kaum touristisch. Die Strände sind weiß und das Wasser azurblau. Im Vergleich zu den Gillis, auf denen auf Lombok derzeit starke Erdbebengefahr herrscht ist Nusa Lembongan meiner Meinung nach um einiges schöner und gleicht ein wenig den karibischen Stränden. Daher von mir als Ausflugsziel nur zu empfehlen.

 

Den ersten Tag haben wir am Dreambeach verbracht. Schwimmen ist hier aufgrund der starken Strömung schwierig, jedoch lohnt sich der Ausblick und ein Walk am Meer auf jeden Fall. Zum Mittagessen sind wir ins Bali Eco Deli Café, ein organic healthy food restaurant, dass auch mehrfach von Tripadvisor mit „Excellent“ ausgezeichnet wurde. Definitiv ein Restaurant mit grünem Daumen und nachhaltiger Unternehmensphilosophie. Top! 


THE ROSA SHELL
Day 19 (23/11/2018)

 

Heute habe ich eine wunderschöne rosa Muschel auf der kleinen Nachbarinsel von Nusa Lembongan, Nusa Ceningan, gefunden. Diese ist leicht per Roller über eine gelbe Stahlbrücke zu erreichen. In Nusa Ceningang gibt es zahlreiche stylische Strandbars mit tollen Bungalows direkt am Strand mit Hängematten und Schaukeln im im glasklaren Wasser. Aufgrund dessen, dass die Wellen erst viel weiter außerhalb der Bucht brechen kann man hier entspannt im ruhigen Wasser schwimmen oder sich einfach nur treiben lassen. Mein Lieblingsplatz ist auf jeden Fall "The Sand" Bar, bei der wir direkt einen ganzen Tag verbracht haben, da uns der Platz so gut gefallen hat.

 

Den Sonnenuntergang haben wir am Blue Lagoon Aussichtspunkt genossen. Doch hier ist Vorsicht geboten. Die Straßen sind furchtbar und ich bin dort eigentlich nur hin, weil mein Freund ein kleines Scooterabenteuer suchte und etwas Action wollte. Rückenschmerzen aufgrund der Schlaglöcher inklusive! Bringt dem Mann dann im Endeffekt auch nichts, da die Frau danach nur genervt und schlecht drauf ist *lach*.

 

Entschädigt hat der kleine Höllenritt dann das Abendessen im Ginger & Jamu - eines der leckersten und günstigsten Restaurants auf der Insel. Direkt daneben und ebenfalls mit veganer und frischer Küche ist das Ohana´s gelegen, dass mit Salsamusik begeistert. My perfect Sunset!


THE SNAPPER

Day 20 (24/11/2018)

 

Heute bin ich das erste Mal Roller gefahren. Leider nicht so erfolgreich wie ich dachte, sodass wir mit blutigen Zehen zurück zu unserem Bungalow mussten und uns verarzten. Alleine ist Roller fahren eigentlich ziemlich simple, doch mit einer anderen Person hintendrauf dann doch eine etwas wackelige Angelegenheit. Zudem habe ich leider die Bremse mit dem Gas verwechselt. Ups! Hut ab, dass mein Freund so ruhig geblieben ist und meine Wunde noch liebevoll verarztet. 


Da ich weder ihm noch mir weitere blutige Zehen ersparen wollte, hab ich mich darauf artig auf den Backseat gesetzt und mir geschworen das nächste Mal vorher alleine zu üben, anstatt meinen Mund noch einmal so weit aufzureißen. Gas am Auto ist dann doch etwas anderes als das Gas beim Roller. Lach. Daher mein Tipp an Euch: Immer an Desinfektionsmittel, Pflaster und Verbandssachen denken - wird oft unterschätzt und dann braucht man es doch!

 

Nach dem etwas holprigen Start in den Tag sind wir gegen Mittag los zum Schnorcheln. Für 350.000 Rp/Person wird man mit dem Boot inkl. Ausrüstung zur Crystal Bay und Mangroove Bay gefahren, die mit den buntesten Fischarten und Korallenriffen locken. 

 

Die Boote auf Bali sehen übrigens ziemlich interessant aus, da links und rechts riesige Stützen aus Holz befestigt werden um die Boote stabil zuhalten. Ich denke mir nur: Ausgeklügelt bis ins letzte Detail. Andere Kulturen - andere Technik. Läuft bei denen.

 

Leider haben wir bei unserer Schnorcheltour, wie ursprünglich erhofft, keine Mantas gesehen. Diese findet man innerhalb der Crystal Bay insbesondere in den Juli Monaten und im November nur noch bei Sonnentagen. Da es leider wolkig war und die See aufgewühlt, hatte wir kein Glück. Dafür aber die Gelegenheit einen big Snapper direkt unter einem alten Schiffswrack zu entdecken.  Ca. 1 Meter groß und völlig friedlich. Es ist als würde man in eine andere Welt eintauchen, wenn man die zahlreichen bunten Korallen und Fische entdeckt. Ich will mir gar nicht vorstellen wie schön es erst sein muss zu tauchen. Vielleicht mache ich ja eines Tages noch einen Tauchschein. Sag niemals nie zu Dingen, die Dich in Begeisterung versetzen. 

 

Den Abend haben wir an meinem Lieblingsplatz "The Sand" Bar ausklingen lassen. Es ist eine wundervolle Zeit hier auf Bali und diese Reise inspiriert mich auf so vielfältige Art und Weise für mein privates als auch berufliches Leben. Die zahlreichen Raumkonzepte in den diversen Strandbars und Restaurants aus nachhaltigen Naturmaterialien. Die Logos und Schriften der Shops, der Fokus auf Ökologie &. Nachhaltigkeit, das Markenerlebnis mit dem Kunden im Fokus. Auch das Marketing läuft hier fast ausschließlich über Instagram bzw. Mund-zu-Mund Propaganda. Auf der einen Seite die Armut, auf der anderen Seite zahlreiche Start-Ups. Eine kontrastreiche und vielfältige Insel.


SPICY CHALLENGE

Day 21 (25/11/2018)

 

Heute ging es um 09:00 Uhr wieder zurück mit dem Speedboat von Nusa Lembongan zum Sanur Beach und von dort aus nach Ubud. Da wir ein wenig Sehnsucht  nach dem tollen Essen im Clear Café hatten, machten wir dort noch einen kurzen Abstecher. Aufgrund der hervorragenden Bewertung des dortigen Chai Teas, bestellt ich diesen voller Vorfreude. Doch hier ist Vorsicht geboten. Was man in Deutschland unter spicy versteht, ist auf Bali nicht dasselbe. Es war daher eine wahrliche challenge, da der Chai Tea auf Bali gefühlt 3x so scharf ist wie der von zu Hause. Doch scharf soll vermutlich gut für die Fettverbrennung sein, daher rein mit der Schärfe. Augen zu und durch! 

 

Mit gestilltem spicy Magen sind wir darauf mit dem Taxi ca. 2,5 Stunden (600.000 Rp) von Ubud nach Lovina Beach gefahren. Sofern Ihr Zeit habt, fahrt am besten früh morgens los, dann zahlt ihr gerade einmal die Hälfte. Wir sind leider aufgrund unseres Aufenthaltes im Café erst sehr spät losgekommen - daher mussten wir annähernd das 3-fache des Normalpreises bezahlen. Wer also ein wenig plant, spart Geld. 

 

Auf der Taxifahrt hab ich den Taxifahrer wieder mit Fragen gelöchert, während mein Freund die Fahrt zum schlafen genutzt hat. Es ist mir immer noch unverständlich wie man schlafen kann, obwohl es so viel zu sehen gibt - doch das ständige wechseln der Unterkunft macht natürlich auch müde. Vom Taxifahrer erfuhr ich, dass jeder Farmer auf Bali mind. 2-3 Hühner besitzt, 1-2 Kokosbäume und mindestens 1 ha Reisfläche. Der Reis benötigt im Durchschnitt 4-5 Monate, dann wird er zur Hälfte gekürzt und die goldgelben Büschel werden ausgeschlagen, sodass die Reiskörner ausfallen. Diese benötigen widerum 4-5 Tage zum Trocknen in der Sonne. 40% des gesamten Ertrages wird verkauft, 60% wird einbehalten zur Ernährung der Familie und um die Feldarbeiter zu bezahlen.

 

Neben der Bestellung der Reisfelder hat mir der Taxifahrer zudem viel über die Früchte Balis erzählt. Bananen wachsen hier fast ganzjährig. Jede Familie hat daher mind. 1-2 Bananenbäume im Garten. Kokosnüsse werden nur im südlichen Raum (Uluwatu) vertrieben. Die Snake Frucht (indonesisch: Salak) müsse ich auf jeden Fall probieren, da ihre Schale der Haut einer Schlange gleicht. Die Durian Frucht dagegen schmeckt wie der Himmel und stinkt wie die Hölle. Sie ist daher auch bekannt als Stinkefrucht. Ihre Schale ist stachelig und sie kann insgesamt einen Durchmesser von bis zu 50cm bekommen. Super lecker ist dagegen die tiefpinke Dragonfrucht. Doch Vorsicht! Ist man zu viel von ihr schlägt sich die pinke Farbe auf bestimmte Toilettenangelegenheiten über. Probiert es am besten einmal aus! Ein witziges Erlebnis ist es definitiv wert. Papayas, Mangos, Sternfrüchte &. Lytchees gibt es auf Bali in Mengen. Sehr zu empfehlen ist auch die Mangostan Frucht - super zum Nachtisch, da sehr süß. Schlemmt Euch am besten einmal selbst durch alle Früchte durch. Es lohnt sich! 

 

Leider hat der Taxifahrer mir auch von den traditionellen Hahnenkämpfen erzählt, auf die er selbst sehr stolz ist und diese jahrelang eigens betrieben hat. Diese werde nach seiner Aussage hin selbstverständlich nur neben den Tempeln zum reinen Spaß ausgeführt, um etwas Geld als kleinen Nebenjob zu verdienen. Was daran spaßig sein soll zwei Tiere gegeneinander kämpfen zu lassen bis eines der Tiere qualvoll verendet, verstehe ich leider absolut nicht. Dabei wird den Tieren oft tagelang nichts zu fressen gegegeben sowie messerscharfe Klingen an die Beine gebunden, um deren Aggressionsverhalten zu steigern. Kranke Welt fällt mir dazu nur ein! Definitiv das letzte Mal, dass ich mit einem derartigen Menschen Taxi gefahren bin. Leider hab ich die Geschichte erst im Taxi erfahren. 

 

Mein Dad meinte als kleines Kind immer zu mir: Wenn Du Dir bei Menschen unsicher bist und herausfinden willst ob sie gut oder schlecht sind,  dann schaue wie sie die Tiere behandeln oder Menschen, die ihnen im Rang unterstellt sind. Ich hoffe in diesem Fall regelt Karma die Sache!


NATURE BEAUTY
Day 22 (26/11/2018)

 

Gestern sind wir erst gegen Spätabend in unserer Unterkunft Lata Lama am Lovina Beach angekommen. Als ein super schöner kleiner Bungalow mit eigenem Pool im Vintage Design ist diese Unterkunft  ein echter Geheimtipp für alles Designfans und bietet ein top Preis-Leistungsverhältnis. Der Besitzer ist freundlich und hat die Unterkunft mit sehr viel Liebe zum Detail   gestaltet. Der Welpe namens "Buddy" begrüßt alle Neuankömmlinge mit viel Liebe und so hat es auch nicht lange gedauert bis er uns beide in seinen Bann gezogen hatte. Ich liebe Hunde.

      

Ausgeschlafen und gestärkt nach einem ausgiebigen Frühstück von der Hausköchin sind wir am nächsten Tag mit dem Roller zum Aling-Aling Waterfall gefahren (ca. 15 min. Fahrtzeit von der Unterkunft Lata Lama). Der Eintritt kostet 20.000 Rp/Person (ca. 1 Euro). Sofern man die Adventure Tour mit mehreren 10m Wasserfall Sprüngen inklusive Guide machen möchte zahlt man weitere 100.000 Rp/Person. Diese lohnen sich meiner Meinung nach für dieses einzigartige Erlebnis und den unverwechselbaren Adrenalin  Kick. Insgesamt bekommt man sogar 4 Wasserfälle zu Gesicht, die alle per Rundgang (ca. 30 min) begehbar sind - wobei der Aling-Aling Wasserfall der größte und mitunter der schönste von allen ist.

 

Wieder zurück in der Unterkunft angekommen haben wir uns erst einmal hausgemachtes Nasi Goreng gegönnt und ich mir Banana Pancakes. Ich weiß ehrlich gesagt nicht wie viele Banana Pancakes ich hier auf Bali schon gegessen habe. Ich kann sie auf jeden Fall nicht mehr zählen so viele waren es. Ich bin gefühlt süchtig danach! 

 

Am nächsten Tag wurden wir mit dem Boot um 06:30 Uhr abgeholt, um am Lovina Beach Delfine zu sichten. 2 Stunden für 100.000 Rp/Person ist in Ordnung. Ich frage mich jedoch bis heute wie die Bootsfahrer genau wissen wo genau die Delfinschulen unterwegs sind. Instinkt oder jahrelange Erfahrung? Ich werde es nie erfahren. Insgesamt haben wir heute 12 Delfine gesehen, die direkt neben unserem Boot mitgeschwommen sind. Einer von ihnen hat sogar eine Pirouette in der Luft gedreht. Und das alles in freier Wildbahn. Für mich nach wie vor einzigartige Tiere! 

 

Der Bootsfahrer meinte, dass Delfine maximal 20 min. die Luft anhalten können, bis sie erneut auftauchen müssen. Hätte ich früher im Biologieunterricht mal besser aufgepasst anstatt andere Dinge zu machen, hätte ich das wohl noch gewusst. 

 

Unser Capitän selbst fährt jeden Tag um 17:00 Uhr aufs Meer und kommt erst wieder am nächsten Tag um 06:00 Uhr morgens zurück mit 50 Stück 5-7 kg Thunfisch. Eine reiche Ausbeute meiner Meinung nach! Er meinte, dass durch das Licht des Bootes bestimmte Fische angezogen werden, welche wiederum vom Thunfisch als Hauptbeute gefressen werden. So sei es für ihn ein leichtes so viele Thunfische auf einmal zu fangen und auf dem Markt in Denpasar bzw. in Jimbaran zu verkaufen. 

 

Ich stelle mir vor wie es wäre ein Fischer zu sein und jeden Tag dieselbe Arbeit zu verrichten und denke an die Geschichte in dem Buch *Das Café am Rande der Welt*. Die Arbeit ist relativ - wichtig ist nur, dass Du jeden Tag aufs Neue Freude an ihr findest und sie Dich glücklich macht. 


HIPSTER JUNGLE

Day 25 (29/11/2018)

 

Heute ist leider bereits der vorletzte Tag auf Bali und die 4 Wochen vergingen aufgrund der vielen Unterkunftswechsel wie im Flug. Die letzten Nächte haben meine Freund und ich uns noch einmal in Canggu im Jungle Room nieder-gelassen, um an den täglichen Yogastunden teilzunehmen und den Lifestyle von Canggu zu genießen. Dieses Mal sind wir ins Summer House gezogen. Es ist verrückt, wie einzigartig die jeweiligen Bungalows hier designed wurden. Das Summer House hat zum Beispiel eine eigene Kletterwand und eine Schaukel mitten im Schlafzimmer. Die verrückten Ideen hier gefallen mir.

 

Ich erzählte meiner Familie daheim, dass ich so gerne bleiben würde. Meine Mutter meinte darauf nur: „Alles Schöne hat einmal ein Ende hat, denn würde es das nicht, wäre es nichts Besonderes mehr.“ Eine kluge Frau, auch wenn ich in dem Moment mehr Wehmut als Verständnis hinsichtlich dieser Aussage hatte. 

 

Auf die letzten Tage haben wir uns im Therapy Spa Canggu noch eine original balinesische Massage gegönnt. Für 270.000 Rp/Person zwar etwas teurer als gewöhnlich, doch absolut genussvoll. Ein gesunder Snack im "La Noche" by Bali Bowls durfte natürlich nicht fehlen.

 

Wer Lust von Euch hat kann sich einen balinesischen Kochkurs im "Love and Coconut" für gerade mal 300.000 Rp/Person buchen. Insgesamt gibt es dafür 4 Mahlzeiten mit anschließendem Verzehr. Meiner Meinung nach ein top Preis-Leistungsverhältnis. Am besten vorab auf deren Facebook Seite per Messenger anfragen für welchen Termin es noch freie Plätze gibt. Der Koch antwortet in der Regel recht schnell und so bekommt man auch kurzfristig noch die Möglichkeit teilzunehmen.

 

Gestern habe ich in einem Shop eine junge Frau ungefähr in meinem Alter getroffen, die ihr eigenes  Modelabel gegründet hatte und Kleider designed. Derzeit vermarktet sie ihre Kollektion in der Nähe des La Brisa Beachclub. Anfangs wollte sie anscheinend nur mit ihrer besten Freundin reisen und die Welt erkunden, doch dann hatte ihr auf Bali jemand einen Aushilfsjob angeboten und sie entschied sich zu bleiben. Ab dem Zeitpunkt kam eines zum anderen und heute hat sie ein erfolgreiches Label mit "sustainable" Kleiderstoffen und attraktiven Designs. Eine Marke, die sich sicherlich auch sehr gut in München oder Berlin vermarkten liese. Zwischenzeitlich hat sie auf Bali  die Liebe ihres Lebens kennengelernt. Auch eine Option sein Leben zu gestalten, denke ich mir.

 

Letztlich gibt es viele Wege - wichtig ist nur, dass man glücklich ist und Spaß dabei hat bei dem was man täglich macht. Es muss einem dabei nur bewusst sein, dass man jederzeit in seinem Leben einen anderen Weg einschlagen kann, umkehren, die Richtung ändern. Egal was es auch sein mag, man sollte nie vergessen, dass man auf der Welt ist um glücklich zu sein. Denn nur wer selbst glücklich ist, kann auch andere Menschen begeistern und glücklich machen.

 

Das Leben besteht jeden Tag aus Veränderungen. Diese gilt es anzunehmen, zu leben und jede Sekunde zu geniessen. Intensiv!

 

Ich danke allen Menschen, die mir auf dieser Reise begegnet sind - für all die wundervollen und einzigartigen Momente! You are special ones.

 

Live. Laugh. Travel.